Da fährt wieder einer mit 60 über die Landstraße und überholen kann man wegen des Gegenverkehrs und der Kurven nicht. Leise schimpfe ich vor mich hin, zumal ich kurz zuvor gerade als fünftes Fahrzeug hinter einem Traktor hergezockelt bin. Jetzt sehe ich da vorn auch noch das Müllauto, das die halbe Straße versperrt und den Verkehr aufhält. Was wird mich den noch alles erwarten auf den paar Kilometern zwischen Wohnung und Arbeit?
Da klingelt das Telefon. Natürlich über die Freisprechanlage melde ich mich. Mein Sohn ist dran und fragt, wie es mir geht. Ich erzähle ihm, dass ich von Traktor, Langsamfahrer und Müllauto genervt bin. „Armer Papa!“ meint mein Sohn. Ihm sei bislang nichts dergleichen widerfahren auf seinem Weg. „Ich stecke hier nur seit 30 Minuten im Stau“, sagt er trocken. Ich stutze, lache und erkenne: Hindernisse sind eben relativ.
PS: Ich war schon lange auf Arbeit, als mein Sohn sich noch einmal meldete und kund tat, er sei jetzt im Stau ein beträchtliches Stück vorgerückt.